Ja, was soll man sagen? Das Hamburger Wetter hält sich einfach nicht an den alten Kalender. Traditionell erntet man eigentlich am Johannestag die noch grünen Nüsse, die dann schön prall und innen voller Milch sind. Wie gesagt….eigentlich…Heute ist der 22.06.2013 – und der Blick auf den Kalender offenbart uns in der nächsten Woche den Johannestag.
Jedoch:
Ein Blick auf den riesigen Baum verheißt uns eine stressfreie nächste Woche. Man muss die Nüsse schon mit der Lupe suchen. Noch winzig klein, etwa Erbsen-groß, eignen sie sich vielleicht schon als Munition für Spielzeugpistolen, die man aus der Kindheit kennt; aber auf keinen Fall für die Herstellung von Nussler. Der fehlenden Frühling in Hamburg hat die Natur wirklich verlangsamt. Oder hätte Fritz den Baum in diesem Jahr doch erstmalig düngen sollen? Nein, es war wohl die fehlende Sonne in den Monaten März bis Mai. Selbst die Blätter des Nussbaumes sind noch recht fein und freuen sich nun, durch die warmen Temperaturen und den starken Regen der letzten drei Tage ordentlich an Kraft tanken zu können.
Dabei wurde dieses Jahr besonders viel Aufwand betrieben, die Rohzutaten, wie zum Beispiel den Unterthurner 50% Treber oder den in Deutschland nicht erhältlichen Mogenzucker zu organisieren.
Aufgrund des unvorhersehbaren Wegfalls eines Lieferanten mussten ungewöhnliche Wege gegangen werden. Kurzerhand sind Steffen und Britta zu einem 2000 km Wochenende-Trip aufgebrochen und haben in einer Mamutt-Aktion die fehlenden Zutaten selber beschafft. Naja, die beiden wurden dafür ja mit Falkomai-Alm, Marjolberg-Alm und dem spitzen Essen vom Karl belohnt. Da lohnt sich der Aufwand gleich doppelt. St.Helena ist eben immer eine Reise Wert – nicht nur zum Bichel(n).
Derzeit gehen wir davon aus, dass sich die Ernte – und somit die Herstellung des Nussler 2013 um etwa vier Wochen verzögert.